Marathon des Sables 2001

5.4.2001 - Ruhetag

Irgendwann, mitte in der Nacht kam auch Petra an. Da habe ich mich wahnsinnig gefreut. Erleichtert bin ich dann aber sofort wieder eingeschlafen. Der Körper nimmt zurück, was mann ihm vorhin abverlangt hat.

Noch bevor der Tag erst richtig angefangen hat, war unser Zelt komplett. Wir waren mit sicherheit eine der wenige Zelten die vollzählig im Ziel waren. Der Tag wurde so richtig heiss. Wegen der grosse Strapaze am Vortag aber vor allem auch die große Hitze, bin ich tagsüber erst gar nich aus dem Zelt gegangen. Von unserem Zelt hatten wir ein prima Sicht auf dem Zieleinlauf. Da das Zeitlimit fuer die 4. Etappe 40 Stunden betrug, liefen den ganzen Tag noch Teilnehmer ein. Wir waren aber zu müde um jedes Mal hinzulaufen und die Zieleinlaeufer zu begrüssen. Deswegen Feuerten wir sie oft von unser Zelt aus lautstark an.

Abhängen im Zelt

Wir verbrachten den ganzen Tag auf unseren (leichtgewicht) Luftmatratzen und tauschten die Erfahrungen vom Vortag aus. Ganz wichtig war natürlich auch die Fußpflege. Ein so lange Etappe hinterlässt so seine Spuren. Ich hatte glück und fand nur ein paar kleine Blasen und Druckstellen. Liegend vom Zelt aus, sahen wir vielen zur Doc Trotter gehen. Manchmal konnte man es nicht mal mehr "gehen" nennen. Für vielen war das ihre "Tagesaufgabe".

Erst heute hatte ich die Ruhe, mal mit Guido zu sprechen. Guido mußte ab der 3. Tag, nachdem er aus dem Rennen genommen worden war, weiterhin im Bivouac bei uns im Zelt uebernachten. Das Essen wurde ihm abgenommen und er musste die verbleibenden Tagen im Organisationslager essen gehen. Das alles muss wirkich unangenehm gewesen sein. Während wir uns auf die Strecke qualten, konnte er nur die Zeit totschlagen. Es tat mir so Leid, dass er nicht mehr im Rennen war. Gerade wir beiden waren in der Woche etwa gleich stark und lieferten einen netten zweikampf. Da ich mich so richtig in seine Lage versetzen konnte und mir auch klar war, dass es auch mich hätte treffen können, versprach ich ihm eine Finanzielle Unterstüzung bei Seine Teilnahme in 2002.

An diesem Tag erzählte mir Holger sein Rezept gegen Blasen. Vorbeugen ist besser als heilen. Da war ich ganz seine Meinung. Nur er hat da noch eine gute Umsetzung dieses Mottos:

Tip von Holger: Wenn vorhanden, immer schön im Spur laufen und damit so viel wie möglich Steinen vermeiden. Auch wenn der Spur nicht unbedingt der kürzeste Weg erscheint. Auf diese Weise schont man die Füße ungemein.

Viel mehr passierte nicht an dem Tag. Eins ist noch erwähnungswert: Ein kleiner Wirbelwind zog die Isomatten von 2 Teilnehmer in die Luft. Eine davon kam im Organisationslager herunter. Der andere hob immer mehr ab, bis wir sie aus dem Augen verloren.