2. Rundbrief SaharaMarathon 2003

Liebe SaharaMarathon - Teilnehmer,

es war eine sehr anstrengende Vorbereitungszeit für Uli und mich, die jetzt hinter uns liegt und so können wir uns auf die Reise zu den Sahrawi freuen, die Wüste, die freundlichen Gastgeber und den Marathon/Ultramarathon.

Es war in diesem Jahr sehr schwierig, die Flüge nach Tindouf zu organisieren, da in allen Ländern infolge der aktuellen politischen Probleme Absagen kamen und die ursprünglichen Kontingente zunehmend nachließen. Das bedeutet, dass ein gechartertes Flugzeug plötzlich nicht mehr gebucht werden kann, Linienflüge erforderlich werden etc. Trotzdem konnten wir die Preise ja halten, da aber nur wenige die Kurzreise gebucht hatten, geht die Reise jetzt für alle vom 22.02.2003 bis 28.02.2003.

Die Flugzeiten werden sich wie folgt darstellen:

Hinflug:

Von Frankfurt (Lufthansa)

22.03.2003: ab 9:15
Madrid: an 11:45

Von Düsseldorf (Lufthansa)

22.03.2003: ab 7:05
Madrid: an 09:50

In Madrid sammeln sich die drei Gruppen, bestehend dann aus Deutschen, Österreichern, Schweizern, Niederländern, Dänen, Franzosen. Zu der Weiterreise mit Air Algerie ab Madrid, wobei noch zahlreiche Spanier und Amerikaner mit uns fliegen werden.

Abflug Madrid    am 22.02.2003: 14:00 Uhr
Ankunft Tindouf am 22.02.2003: 20:00 Uhr

Rückkehr:

Abflug Tindouf: 11:00 Uhr (Air Algerie)
Ankunft Madrid: 17:00 Uhr

Abflug nach Frankfurt:
Madrid:    20:10 Uhr (Lufthansa)
Frankfurt  22:55 Uhr

Abflug nach Düsseldorf:
Madrid:    18:45 Uhr (Lufthansa)
Düsseldorf:  21:40 Uhr

Es wird noch versucht einen Flug von/nach München-Madrid zu bekommen, um der Österreichischen Gruppe entgegen zu kommen. Diese erhalten ggf. gesonderte Nachricht.

Am Flughafen werden sehr wahrscheinlich noch jedem Läufer/in Päckchen übergeben, die als zusätzliches Gepäck mitgenommen werden muß (Nahrung von ReiterTravellungch für die Karawane etc.) Unser Logistik-Spezialist Armin Reinhard wird hierbei fleißig helfen.

Jeder Teilnehmer sollte sein Namenschildchen und die mitgegebene Nummer an seinem Gepäck befestigen (Kabelklemme). Alle "losen" Gepäckstücke, während der ganzen Reise sollten mit einer Nummer versehen sein, damit man Fundsachen zuordnen kann.

Die Namensschildchen dienen der Identifikation als Mitglied des SaharaMarathon 2003.

Die Nummern sind identisch mit der Zeltnummer/Hüttennummer in Smara. Ob dies später dann auch für Dakla gilt, wird erst vor Ort zu entscheiden sein.

Jeder möge einen ca. 20 Liter Rucksack als Bord-Gepäck bei sich haben und darin auch eine Taschenlampe. Dies ist wichtig, da wir abends im Lager ankommen.

Im Rucksack sollte soviel enthalten sein, dass auch eine abhanden gekommene Tragetasche notfalls verschmerzt werden kann. Er sollte andererseits nicht über 6-7 kg wiegen. Ideal wäre es, wenn man eine Tragetasche auch auf dem Rücken tragen könnte (es gibt solche Konstruktionen)

Nach Ankunft in Tindouf (manchmal wird eine Imigrations-Zwischenlandung in Oran gemacht, ist aber nicht vorauszusehen) bitten wir darum, vom Flugzeug zum Flughafengebäude zu gehen.

Wichtig:

  • Es ist nicht gestattete auf dem Flugplatz zu fotografieren.
  • Bitte keinerlei Alkohol mit einführen.
  • Es werden jetzt von Wolfgang Hofmann, dem Reiseleiter von www.lauftreffreisen.de die Namen alphabetisch aufgerufen. Wer nicht auf dem Sammelvisum ist, der möge noch warten. Er geht im Anschluß durch die Grenzstation.

Nach dem Durchschreiten der Grenze bitte nach rechts zu der Gepäckausgabe. Mit dem Gepäck unmittelbar zum Ausgang gehen und in einen der bereitstehenden Busse einsteigen.

Es schließt sich jetzt eine ca. 1 ½- 2 stündige Busfahrt an, wobei die Busse nicht in so gutem Standart sind, wie es manche von Deutschland her kennen.

Wichtig:

  • Jeder möge sich genügend zu Essen mitbringen, um die Zeit vom Flughafen Tindouf bis zum späten Abendessen in Smara zu überbrücken. (Lunch-Paket muß leider entfallen, da die Flüge erheblich teurer wurden als vorgesehen)

Bei der Ankunft in Smara (eines von 4 Flüchtlingslagern) wird es schon dunkel sein (20:00 Uhr Ortszeit).

Da werden am Receptionhouse (bitte Platz und Name merken > dunkel weinrote Farbe des Gebäudes merken) die Gastgeber aus jeder Hütte stehen und ein Schild hochhalten. Hierauf steht die Nummer der Hütte/des Zeltes, in welcher die/der Einzelne zu Gast sein wird. Bitte nachschauen, welche Nummer am Koffer hängt, das ist auch die Nummer des Zeltes.

Bitte den Gastgebern anschließen. Wenn diese 5-6 Teilnehmer zusammen haben, gehen die zu den Hütten/Zelten. Hier wird es zunächst einmal eine Teezeremonie geben, die Gastgeber bieten zu jeder Tages- und Nachtzeit Tee an, der sehr süß schmeckt.


Am nächsten Tag wird bei der Familie gefrühstückt, es gibt Brot, Marmelade und Butter. Manchmal gibt es in der einen Hütte etwas mehr als in der anderen Hütte. Bei gravierenden Problemen bitte der Organisation bescheid geben.

Nachmittags, nach dem Mittagessen wird es wahrscheinlich die Anmeldung zum Marathon geben. Jeder komme dann zum Receptionhouse, wo die Info am "Schwarzen Brett" angeschrieben ist.

Wichtig:

  • Die Sahrawi sind wunderbare Menschen, gastfreundlich und liebenswert. Probleme haben sie schon mal mit dem Thema Zeit. Dies ist für uns täglich so wichtig. Das Einzige was die Sahrawii vor Ort wirklich haben ist: Zeit!! Bitte nicht erwarten, dass Termine exakt eingehalten werden. Man möge sich so schnell wie möglich eine orientalische Ruhe angewöhnen: Inshalah....

Wir werden dauernd aktualisierte Informationen an einem "schwarzen Brett" im Receptionshouse anbringen. Hier findet auch täglich eine "Sprechstunde statt für Teilnehmer mit gesundheitlichen Problemen.


In der Frühe des Folgetages geht es für alle Läufer und Läuferinnen zum Start. Genaue Zeiten in Smara.

Am Folgetag dann Beginn der Kamelkarawane: Hierbei gehen, reiten, fahren alle Teilnehmer nach Daklah. Das sind von Smara rund 150 km. Verpflegung wird hierbei unterwegs sozusagen europäisch vorgenommen. Die Italiener werden soviel wie möglich Pasta und Frühstücke etc. mitbringen. Die Deutsche Gruppe hat für 1 Hauptmahlzeit Travellunch dabei. Es sind verschiedene Geschmacksrichtungen dabei, auch vegetarische Gerichte sind vorhanden. Wer will kann mit anderen tauschen. Es ist aber nicht möglich bei ca. 300 Teilnehmern jedem sein Lieblingsessen zu geben. Da ist im Zweifelsfall "tauschen" angesagt.

Jeder möge sich einen Aluminium-Topf (max1000 ml) und einen Löffel mitbringen. Es wird wie immer Wasser ausgegeben, das erhitzt wird und in die Travellunch gegeben wird. Dort verweilt das Wasser vorübergehend, ca. 10 Minuten. Dann ist das Essen sozusagen gar. Sie werden erstaunt sein, wie lecker diese Nahrung schmeckt. Für die Camelkaravane bitte auch Schlafsack mitnehmen.

Die Verpflegung in Dakhla wird dann wieder von den Gastfamilien vorgenommen. Es wird dann eh nur eine Übernachtung dort werden, dann geht's am Folgetag wieder zurück zum Abflug nach Tindouf.

Sinn und Zweck der Karawane ist dafür ein Zeichen zu setzen, dass die weit auseinander liegenden Lager durch das humanitäre Projekt des SaharaMarathon 2003 miteinander verbunden werden können.

Dieser symbolische Lauf soll den Menschen in der Wüste das Gefühl ver- mitteln, dass wir alle Mitglieder der menschlichen Gesellschaft sind und sie darauf hoffen können, nicht in Vergessenheit zu geraten.

Anliegend erhalten Sie eine kleine Sammlung der Sprache der Sahrawi. Sie freuen Sich natürlich riesig, wenn man ein wenig Hasania kann.

Bei den Geschenken für die Gastfamilien bitte daran denken, dass wir noch einmal in Dakhla übernachten werden. Da sollte man auch noch einen Tee oder etwas Süßes zum verschenken haben.

Wichtig:

  • Wasser nur aus wirklich verschlossenen Flaschen verwenden.
  • Kein Messer oder eine Nagelschere oder -Feile ins Handgepäck.
  • Kein Laptop oder sonstige wertvolle Geräte mitnehmen.
  • Kameras extra versichern, immer im Auge behalten, nicht in den Hütten zurück lassen. Wichtige, wertvolle Sachen bitte im Receptionhouse abgeben und später wieder abholen.

Bitte schaut alle noch mal in den 1. Rundbrief


Zusatzinformationen für die Ultaläufer

Das Wesentlich ist deckungsgleich mit den Marathonis. Am 2. Tag wird es wohl (wird noch vor Ort genau mitgeteilt) für alle, die am Ultra teilnehmen oder supporten nach Al Ayoun in die Olof Palme Schule. Lediglich der begleitende Arzt für alle Ultraläufer, wird am Tag noch den Marathon laufen, sich erholen und sich dann auf den Weg machen, die Ultras zu begleiten.

Am Tag vor dem Start wird in Smara ein Check-In für die Ultras gemacht: Dort gibt es dann die Start-Nummern, dort gibt es die zusätzlichen Teile von der Organisation.

Wichtig:

  • Wer nicht ordnungsgemäß eingecheckt ist, kann und darf nicht am Ultra teilnehmen. Das hat was damit zu tun, dass wir eine 100 %ige Liste für die Begleitfahrzeuge brauchen.

Da es nicht sehr viele Ultras sein werden, ist das nicht weiter schwierig. Jedenfalls wird bei der Einschreibung auch kontrolliert, ob das vorgeschriebene Equipment dabei ist und die Notfallration wird eingehend verklebt, so dass sie wirklich nur im Notfall verwendet wird.

Was braucht Ihr und was wird kontrolliert?

Obligates Equipment:

Wenn was fehlt gibt es Strafpunkte! In Form von Zeitstrafen oder gar Disqualifikation.

  1. Rucksack (empfohlen werden ca. 20 Liter z. B. Moultrack , Tatonka, Deuter etc.) Bitte auf breite Schultergurte und breiten Beckengurt achten. Wenn möglich kombinierbar mit Bauchtasche, da dann der Gewichtsschwerpunkt nicht so weit hinten ist.
  2. Schlafsack (empfindliche bringen einen schwereren Schlafsack mit, weniger empfindliche bringen einen Jeti-Sleepsac mit, der nur 350 Gramm wiegt und ganz klein zu verpacken ist.)
  3. Esbit-Kocher (bitte mindestens 3-fache Menge "Esbit-Tabletten" mitnehmen)
  4. Aluminium oder Titan (der ist ziemlich teuer aber super)
  5. Löffel
  6. Kompass
  7. Trillerpfeife/Signalpfeife
  8. Signalspiegel
  9. Stirnlampe mit Ersatzbatterien und je nach Alter auch Ersatzbirne
  10. 10 Sicherheitsnadeln
  11. Taschenmesser
  12. Desinfektionsmittel (z. B. Merchuchrom)
  13. Schlangenbißset (Anti venom pump)
  14. Aluminium - Rettungsdecke
  15. Mütze mit Nackenschutz
  16. Sonnenbrille mit seitlichen Windschutz gegen Sandsturm
  17. 2 Wasserflaschen a 750 ml, die am Besten an den Seitenträgern des Rucksacks zu befestigen sind. Das geht auch an den Bauchtaschen, der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Alternativ: Camelbag`s
  18. 2 x 2000 kcal. Nahrung müssen vorgehalten werden. 1 x 2000 kcal Nahrung wird ebenso versiegelt, wie 1 Liter Wasser. Letzteres muß im Ziel vorgewiesen werden. Im Falle dass die Versiegelung aufgebrochen werden mußte wird eine Strafe verhängt.

    Es besteht die Möglichkeit, das Essen von der Orga zu erhalten. Hier kann aber nicht auf alle Individualtiäten eingegangen werden. Empfohlen wird, zumindest, dass ein Teil der Nahrung nach eigenem Geschmack zusammengestellt wird.

Wenn etwas von den o.g. Teilen fehlt, gibt es penalties in Form von Strafzeiten oder Disqualifikation. Wir können anderenfalls die Sicherheit der Läufer/innen nicht gewährleisten.

Obligates Equipment:

  1. 2 Knicklichter für Nachts diese werden an den Rucksäcken befestigt. Jeder Läufer ist verpflichtet im Dunklen beim Lauf zur Erkennung ein solches Licht am Rucksack zu tragen.
  2. falls gewünscht Komplettverpflegung für 3 Tage aus Travellunch

Rettungsraketen wurden nicht angeschafft, da wir rel. wenige Ultras sind. Diese werden von 3 bis 4 Jeeps dauernd eskortiert. Es wird auch gebeten, dass die Ultras möglichst in kleinen Gruppen laufen, da es sich dann nicht so leicht verirren lässt.

Zusätzliches Equipment:

  1. Wechselwäsche
  2. Sonnencreme >LF 25
  3. Lippenschutzcreme
  4. Vaseline oder Hirschtalg, falls Neigung zur Reibungsentzündung der Haut.
  5. Toilettenpapier (Tempo`s); Bitte dieses entweder vergraben oder aber mit Steinen beschwerden. In der Wüste weht dauernd ein Wind. Es macht wenig Freude, benutztes Klopapier plötzlich irgendwo an sich zu finden......
  6. Zahncreme, Zahnpasta
  7. Fotoapparat (da reicht auch eine 1 x Kamera)
  8. ½ Isoliermatte, auf der man schläft, ist aber nicht unbedingt erforderlich, es sei denn man ist sehr empfindlich.
  9. Blasenpflaster
  10. Medikamente: (empfohlen wird, täglich 2 Tabletten Perenterol zur Vorbeugung gegen Durchfall zu verwenden. Treten die ersten Durchfallsymptome auf, sofort Loperamid/Immodium einnehmen. Gegen Schmerzen hilf Novalgin, Ibuprofen, Diclofenac und Paracetamol)
  11. Mineral- Vitamin- Pulver zur Geschmacksverbesserung des eintönigen Wassers.
  12. Salz in Form kleine Salzbriefchen!

Nicht vergessen: die Laufschuhe sollten 1 ½ bis 2 Nummern größer als sonst sein, da die Füße ganz stark aufquellen. Bei Fußproblemen auf keinen Fall weiterlaufen, erst versorgen. Drückt also eine Stelle irgendwo im Schuh, dann sofort Compeed o. ä. drauf.

Impfungen:

Bitte gegen Hepatitis A+B wie schon mitgeteilt impfen lassen und auch gegen die üblichen Krankheiten, wie Polio, Tetanus, Diphterie.

Bitte keine Steine unbedacht aufheben, worunter sich Skorpione verbergen könnten.

Jeder bekommt mit diesem Schreiben noch mal die Regeln mitgeschickt. Bitte nochmals durchlesen, wenn man des Englischen nicht so ganz Herr ist, dann bitte Mit jemandem gemeinsam durcharbeiten. Die Regelns sind auch in Hinsicht auf die Haftung absolut einzuhalten.

Das WHMF Orga-Team wird schon am 14. 2. nach Tindouf fliegen damit alles gut vorbereitet sein wird, wenn Sie dort angkommen.

Viele Grüße              Uli und Holger


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